Möbelfabrik Otto & Silbermann

Sie sind hier: Waldheim

Im Adressbuch von 1885 und 1890 wird diese Firma in der Bahnhofstraße Brandkatasternummer B 66 D erwähnt. Gegründet wird diese Firma 1883 durch Heinrich Ludwig Silbermann und Robert Wilhelm Otto (Seite 58). Ab dem Adressbuch von 1894 taucht Herr R. W. Otto als alleiniger Besitzer auf. In der Zeit der Weltwirtschaftskrise scheint die Firma in Konkurs gegangen zu sein. Die Stadt Waldheim kauft das Grundstück plus Häuser.

A. Gottfried Walde (1904- 1960) gründet nach der Konkursmeldung im Jahr 1931 der Firma A. Walde eine GmbH, Er wird als Geschäftsführer eingesetzt und zog in die Räume Breuningsstraße 2 der ehemaligen Firma R. W. Otto um. Dieses Grundstück und Gebäude erwarb die Stadt Waldheim vorher aus einer Zwangsversteigerung. Die Firma Walde fand hier günstige Konditionen für die Miete von Produktionsräumen vor. Es ist keine Übernahme der Firma, sondern eine Neuansiedlung einer anderen Firma in diesen Räumen. Reinhard Walde, der zweitälteste Sohn erlernte den Beruf des Tischlers in den Deutschen Werkstätten Hellerau und studierte anschließend Innenarchitektur und Möbelgestaltung in Stuttgart. Er arbeitete unter anderem auch in Architekturbüros in Hamburg und Breslau und übernahm die technische und künstlerische Leitung des Betriebes. Durch seine Möbelentwürfe wird die Firma sehr erfolgreich. Die Kundenakquirierung erfolgt auf Möbelmessen in Berlin und Leipzig mit typografisch exszellent ausgeführten Katalogen. Die fotografischen Aufnahmen entstanden zum Teil durch die Waldheimer Fotografin Ilse Rieger. Im Jahr 1937 wird die Firma vermutlich in eine KG geändert. Die Firma kauft im Jahr 1938 der Stadt Waldheim das Grundstück Breuningstraße 2 ab. Während des II. Weltkrieges wird Gottfried Walde als Reserveoffizier zu den Flak- Truppen einberufen, Reinhard Walde muss gegen seinen Willen die Geschäftsführung übernehmen. Am 30.06.1946 wird durch den Volksentscheid im Land Sachsen der Betrieb enteignet. Reinhard Walde darf den Betrieb nicht mehr betreten. Gottfried Walde gründet nach der Entlassung 1948 aus der Kriegsgefangenschaft eine neue Firma in Göttingen, welche später von den Albert Vohl Werken übernommen wird. Die Entwürfe von Reinhard Walde werden noch sehr lange Zeit verwendet ohne Rücksicht auf Urheberrechte zu nehmen. Ilse Rieger heiratet später Ihre Jugendliebe Reinhard Walde.

Nach der Enteignung wird die Firma Albert Walde KG in VEB Sächsische Sitzmöbelwerkstätten umbenannt und mit den ebenfalls verstaatlichten Unternehmen VEB Klappstuhlwerke (Otto & Zimmermann), VEB Waldheimer Holzwarenfabrik (Wolther & Co oHK) und VEB Stuhlfabrik Waldheim (F.A. Ludewig) zum 01.01.1951 in den VEB Sitzmöbel- und Klappstuhlwerke Waldheim zusammen geführt. In den 70iger Jahren erfolgt der Abriss der Firmengebäude und es werden an dieser Stelle Wohnhäuser errichtet.



Quelle: Weltplätze des Handels und der Industrie- Waldheim und Umgebung, 1925 ; Waldheimer Heimatblatt 4, Waldheimer Adressbücher, Amtliches Fernsprechbuch 1931

Moderne Stühle und Sofagestelle R. W. Otto Waldheim


Herausgeber


R. W. Otto

Erläuterung

Dies ist ein Musterbuch der Firma von 1907 und enthält zahlreiche Ansichten von Produkten, die die Firma hergestellt hat.

Bisherige Namen:

  • Otto Stuhlfabrik Waldheim

  • Sophagestell & Stuhlfabrik

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf „Alle erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit, einzelne Cookies zuzulassen oder sie zu deaktivieren, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Einstellungen