Kommunalgarde
Die Waldheimer Kommunalgarde wird durch den Postmeister August Köhler am 05.12.1830 ins Leben gerufen. Das Mandat dafür erteilt die sächsische Regierung am 29.11.1830. Schirmherr ist der sächsische Prinz Johann Herzog zu Sachsen. Im Kreis Leipzig werden auch in den Städten Borna, Döbeln, Grimma, Leipzig, Leisnig, Mittweida, Rochlitz und Wurzen Kommunalgarden aufgestellt. Diese sollten Veränderungen nach Freiheit und Demokratie verhindern. Die Kommunalgarde half bei den Stadtbränden am 10.04.1831 und am 28.04.1848. Bereits am 01.02.1844 beantragt die Stadt, die mit 10000 Talern und auch mit hohe Kirchenschulden verschuldet ist, die Auflösung. Zur Auflösung kommt es aber erst im Juli 1849. Drei Fahnen hatte die Kommunalgarde, wobei die 3. Fahne des Freicorps seit 01.05.1861 als Vereinsfahne beim Turnverein genutzt wird. Diese wird natürlich umgestickt.
Die Kommunalgarde bestand am Anfang aus 4 Kompanien. In der 1. Kompanie waren 70 Mann die am 18.01.1831 Herrn Kaufmann Adolph Hauschild als Hauptmann und zwei Zugführern Kürschner Keßler und Hausner wählten. Die 2. bestand aus 63 Männern und wählten am 20.01.1831 als Hauptmann Hauptsteuereinnehmer Freundel und die beiden Zugführer Bäcker Hellmut und Drechsler Lange. In der 3. Garde ist am gleichen Tag wie in der 2. , der Tuchfabrikant Christian Fr. Riehle als Hauptmann und der Kaufmann Pfeil und der Barchentfabrikant als Zugführer. gewählt. In der 4. wählte man erst am 21.01.1831 den Schönfärber Christian Gottlob Riehle zum Hauptmann und den Kaufmann A. H. A. Bergmann und Obermüller Gaitzsch zu Zugführern.
Die Garden sind für verschiedene Bereiche in der Stadt zu ständig:
1. und 2.: Niedermarkt, Niederstadt vom Rathaus bis zum Gasthof Goldener Löwe und Mittelstadt (Schloßgasse, Schloßplatz, Schloß, Hegereuther- und Schießhaus, städtische Ziegelei
3. und 4.: Ostseite des Obermarktes, Oberstadt, Freibergische Straße, Schönberger Wege, , östliche Seite des Kellerberges, Westseite der Oberstadt und des Obermarktes mit Brückenmühle, dem Jobstschen und Seidelschen Hause, Hospital zum Kreuz und Kaffeehaus.
Am 27.01.1831 erfolgte die Verpflichtung des am 21.01.1831 gewählten Führer General Kommunalgardenkommandanten Senator Jacobi und Postmeister Köhler. Als Zeichen der Bestätigung der Regierung erhielt man 60 Gewehre, die für die 276 Mann starke Truppe natürlich nicht ausreichte.
Geübt wurde auf dem neuen Schützenplatz.
Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nr. 13 von 1939 & Nr. 1 vom 03.01.1931