Fallou, Friedrich Albert
Begründer der Bodenkunde & Ehrenbürger
* 11.11.1794 in Zörbig
06.09.1877 in der Diedenmühle
F. A. Fallou entstammte einer adligen französischen Hugenottenfamilie. Er verbrachte seine Jugend in Rochlitz und Grimma, wo er die Fürstenschule besuchte.
1814 begann er in Leipzig ein Studium der Rechtswissenschaften.
1825 trat er in den Dienst der Stadt Waldheim als Stadtschreiber. Aus diesem Amt schied er 1833 aus, um sich wieder als Advokat und Steuerrevisor zu betätigen.
Fallou verfasste in dieser Zeit historische topografische Beschreibungen sächsischer Städte und Landschaften für die Zeitschrift "Saxonia" - unter dem Pseudonym "Balduin vom Eichberg". In seiner Freizeit beschäftigte sich der Privatgelehrte mit den physikalischen und chemischen Eigenschaften des Bodens und der mineral-geologischen Entstehungsgeschichte der Feld- und Waldböden.
Seine Forschungen wurden vom Direktor des Mineralogischen Museums in Dresden, H. B. Geinitz, unterstützt.
Fallou wurde eine anerkannte Autorität auf dem Gebiet der Bodenkunde.
1845 erhielt er von der Gesellschaft der Wissenschaften in Leipzig einen Preis.
Fallou hatte herausgefunden, dass bei rationaler Bewirtschaftung des Bodens, er nicht erschöpft und unfruchtbar wird und dass sich die fehlenden Naturstoffe mit Kunstdünger ersetzen lassen. Dies hatte eine große Bedeutung in der Land- und Forstwirtschaft. Fallou schrieb sechs bedeutende Werke, darunter
* 1853 "Der Ackerfarbenspiegel des Königreiches Sachsens"
* 1857 "Die Anfangsgründe der Bodenkunde"
* 1862 "Allgemeine und besondere Bodenkunde"
* 1868 "Grund und Boden des Königreiches Sachsens".
Fallou lebte allein aber nicht ungesellig. Eine ganz besondere Freundschaft verband ihn mit dem international bekannten Naturwissenschaftler Johann Gotthelf Fischer von Waldheim.
Zuletzt kurzsichtig und fast taub, verstarb Fallou am 06.09.1877 in der Diedenmühle. Sein Grab befand sich in Hartha, existiert aber leider nicht mehr.
Fallou gilt als Vater der Bodenkunde und ist Ehrenbürger unserer Stadt.
Abschrift vom Aushang im Kulturzentrum Waldheim