Vielen Dank an Herrn Gunter Zetzsche, der mir bei der Erstellung geholfen hat. Es gibt drei interessante Internetseiten: Justizvollzugsanstalt Waldheim, Strafvollzugsmuseum Waldheim und Gitterladen.de.

  • 1404

    In einer landesherrlichen Urkunde wird die Gründung des Augustinerklosters erwähnt. Inhalt der Urkunde (Quelle: Bericht über die Höhere Fortbildungsschule zu Waldheim)

  • 01.01.1405

    Gründungsdatum des Augustinerklosters, Kapelle erhält danach vermutlich Glockenturm und Glocke. Der Orden der Augustiner ist ein Bettelorden. (Quelle: Bericht über die Höhere Fortbildungsschule zu Waldheim, Seite 7)

  • 1407

    Dem Augustinerkloster wird durch Dietrich von Beerwalde Dorf und Vorwerk Massanei mit allen Zinsen, Gulden, Renten, Genüssen, Hölzern, Feldern, Fischen, Weiden, Gerichten, Ehren, Würden, Freiheiten, Gewohnheiten gestiftet. (Quelle: Bericht über die Höhere Fortbildungsschule zu Waldheim, Seite 17)

  • 1411

    Die Gründung des Klosters wird in einer bischöflichen Urkunde erwähnt, die außerdem die Konfirmationsbulle des Papstes enthält. Inhalt der Urkunde (Quelle: Bericht über die Höhere Fortbildungsschule zu Waldheim, Seite 7)

  • 1423

    Das Kloster wird formell dem Ordensprovinzial Professor der Theologie Johann Zachariä in Erfurt unterstellt. (Quelle: Bericht über die höhere Fortbildungsschule zu Waldheim von Ernst Eulitz, 1894 mit Bezug auf Manuskript der Königlichen Hof- und Staatsbibliothek München, Seite 447)

  • 02.12.1537

    Elisabeth von Hessen (auch mit Beinamen von Rochlitz bekannt (da als Wittum nach Tod ihres Mannes bekommen) erließ eine Zuschrift an alle Räte und Priester ihres Landes, was als Geburtsbrief der Reformation für das Rochlitzer Amt und die Kriebsteiner Herrschaft gilt. Dies trifft nur für die rechte Seite der Zschopau zu. Die linke Seite gehört zur Pfarrgemeinde Hartha, die erst ab 1539 sich zur Reformation bekennt.

  • 01.05.1549

    Das Kloster wird durch Auswirkung der Reformation von Georg von Carlowitz aufgelöst und bestimmte Anteile dessen Besitzes der Waldheimer Kirche zugeordnet. Die Namen Klostergasse und Pfaffenberg, die heute noch existieren stammen aus dem 15. Jahrhundert.

  • 1555

    Das ehemalige Kloster wird durch die vier Söhne Georgs von Carlowitz zu einem Schloss umgebaut.

  • 1588

    Kurfürst Christian I. übernahm auf Grund des Konkurses der Familie von Carlowitz am 10.07.1588 den Waldheimer Besitz. Dazu gehörten die Stadt, das Schloß, die Klostergärten, ca. 450 Acker Grundbesitz, die Zschopaufischerei sowie die Naturalabgaben und Frondienste einschließlich der Hand- und Spanndienste der Dörfer.

  • 1588- 1592

    Das Schloß wird mit großem Aufwand in ein Jagdschloß und die Kirche in eine Schloßkirche umgebaut. Christian I. erlebt die Einweihung am 09.08.1592 nicht mehr.

  • 1694

    Hans Friedrich Kühn, ein Tapetenmacher aus Waldheim bezieht für seine Manufaktur in Lein- und Cattunschlagen, eine Stube und Kammer im Schloss.

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nr. 46 vom 18.11.1922

  • 16.03.1714

    Errichtung einer Tapetenfabrik im Schloss Waldheim durch Herrn Hans Friedrich Kühn. Er bekommt 17 weitere Räume durch den Rochliter Amtsmann zugeteilt, wie z.B.: Silberkammer, Badstube, große Küche, Küchenstube, Kirchengewölbe, blaue Stube, blaue Kammer, rote Stube, rote Kammer, die Stube der Kurfürstin...

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nr. 46 vom 18.11.1922

  • Anfang 1715

    Kurfürst Friedrich August I. beschließt die Errichtung eines allgemeinen Zucht-, Armen- und Waisenhauses. Das erste seiner Art in Sachsen soll von einer Kommission unter der Leitung des Oberhofmarschalls von Löwenthal gegründet werden.

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nummer 32 vom 16.08.1930

    Abbildung aller Gebräuche des Zuchthaus Waldheims, Künstler unbekannt, ca. 1727
  • 20.03.1715

    Beginn des Schlossumbaus für insgesamt 65.000 Taler

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nummer 32 vom 16.08.1930

  • 03./04.04.1716

    Unter Anwesenheit des Ober- Hofmarschalls von Löwenthal wird das Zucht-, Armen- und Waisenhaus eröffnet. Es wird ein 1 Geistlicher, 1 Schuldiener, 1 Küster, 1 Medicus, 1 Hausverwalter, 1 Hausvater, 1 Hausmutter, 1 Bäcker, 1 Zuchtmeister, 1 Raspelmeister, 1 Krankenwärter und 1 Chirurgus angestellt. Acht Zigeunerkinder aus Chemnitz sind die ersten Insassen. Die erste weibliche Insassin ist Sophia Sabina Apitzsch (Prinz Lieschen).

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nummer 32 vom 16.08.1930

  • 24.04.1716

    Durch eine kurfürstliche Verordnung wird befohlen immer am 1. Pfingstfeiertag in der Waldheimer Kirche eine Kollekte für die Unterhaltung des Zucht-, Armen- und Waisenhaus zu sammeln.

  • 04.05.1716

    Ein verarmter alter Soldat Michael Winzer wird eingeliefert. Er soll die noch heute im Schlosshofe stehende Linde eingepflanzt haben. Er verstarb am 19.07.1719

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nummer 32 vom 16.08.1930

  • 27.05.1716

    Beginn der militärischen Bewachung mit 25 Mann Miliz

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nummer 32 vom 16.08.1930

  • 1719

    Der Direktor Christian Ernst Malfius wird seines Amtes enthoben. Er wird selbst in Waldheim inhaftiert und wegen Untreue im Amt zum Tode und später zur lebenslänglichen Festungsarbeit ohne Pension verurteilt. (Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nr. 5 vom 01.02.1930)

  • 1725

    Im Scheibengarten wird Hopfen angebaut.

    Quelle: Waldheimer Anzeiger,Waldheimer Heimatblatt Nummer 33 vom 22.08.1925

  • 1727

    Unter dem Kommando eines erfahrenen Oberoffizier wird ein Halbinvalidenkommando eingerichtet, diese bestehen aus 1 Lieutenant, 1 Sergeant, 3 Korporals, 1 Tambour, 45 Gefreiten und Gemeinen, 1 Feldscher und 1 Steckenknecht. 40 Frauen und 37 Kinder gehörten dazu und sie wurden alle bei Waldheimern einquartiert!

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nummer 32 vom 16.08.1930

  • 1728

    Der Direktor übernimmt die Beköstigung der Insassen. Er überwacht die Viehzucht und den Gartenbau. Die Invalidenkompanie wird verstärkt.

  • 1730

    Nach dem großen Brand in Döbeln werden Häftlinge aus Waldheim zum Wiederaufbau mit eingesetzt.

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nr. 5 vom 01.02.1930

  • 1730

    Der gesamte Einkauf wird vom Direktor übernommen. Es darf kein Branntwein mehr mit ins Gefängnis genommen werden. Tauschen und Handeln ist im Gefängnis ab sofort verboten.

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nr. 5 vom 01.02.1930

  • 1732

    Die 1. sächsische Flanelldruckerei als Industriezweig wird im Gefängnis eingeführt.

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nr. 5 vom 01.02.1930

  • 1751

    Ankauf Grundstück eines auf der rechten Seite gelegenen Bürgergartens für die Begräbnisse für die Armen und Züchtlinge (Wirtschaft- und Sudelhof).

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Beilage Waldheimer Heimatblatt Nr. 4 vom 26.01.1924

  • 31.01.1821

    Es wird verboten Begräbnisse auf dem 1751 angekauften Grundstück duchrzuführen. Die Begräbnisse finden jetzt an einem Grundstück nahe dem Kornhaus statt. Der Anstaltsfriedhof wird mit der Beerdigung des am 29.01.1821 verstorbenen Hausverwalters Vogler durch Herrn Mag. Oehme eingeweiht.

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Beilage Waldheimer Heimatblatt Nr. 4 vom 26.01.1924

  • 31.07.1830

    Die letzten in Waldheim befindlichen Waisenkinder werden nach Bräunsdorf verlegt. Damit wandelt sich Waldheim zu einen reinen Zuchthaus um.

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nummer 32 vom 16.08.1930

  • 1837

    Eine Zigarrenfabrik wird im Gefängnis eingerichtet.

  • 1838

    Mit Inkrafttreten des "Sächsischen Criminalgesetzbuches" erfolgt die Verschärfung der Vollzugspraxis. Die Waldheimer Anstalt verwandelt sich in eine der berüchtigtsten und gefürchtetsten in ganz Deutschland.

  • 16.10.1835

    Baubeginn der Kaserne, Einzug erfolgt im Jahr 1836.

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nr. 23 vom 07.06.1930

  • 1868

    Abriss des alten Schloßgebäudes

  • 1871

    Mit der Reichsgründung wird dem Gedanken der Besserung und Umerziehung der Straftäter wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet.

  • 1876 oder Juli 1879

    Erichtung der ersten deutschen Irrenanstalt für männliche geisteskranke Verbrecher unter der Leitung des Anstaltsarztes Dr. med. Knecht

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nummer 32 vom 16.08.1930

  • 25.03.1882

    Aus Grünhain treffen 72 weibliche Korrektionäre ein, die im früheren Sächsischen Hof untergebracht werden. Dort ist inzwischen eine Korrektionsanstalt entstanden. Später werden sie wieder nach Grünhain zurück gebracht.

  • 1886

    Errichtung eines neuen Zellenhauses "Bremen" im nördlichen Teil der Anstalt

  • 31.12.1886

    Mit einem Sonderzug treffen am Nachmittag aus Hoheneck 298 weibliche Gefangene, die von 19 Aufseherinnen und 1 Maschinenwärter begleitet werden, ein. Das Frauenzuchthaus, außerhalb der Anstalt, wird bezogen.

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nummer 32 vom 16.08.1930

  • 17.03.1906

    König Friedrich August III. besucht Waldheim und schaut sich das neue Rathaus, das Gefängnis und die Firma Kübler & Niethammer an, die ihr 50jähriges Jubiläum feiert. Er wird am Bahnhof Waldheim mit Blumen begrüßt und speist zu Mittag in der Niethammer Villa. Seine Reise setzt er 13:35 Uhr mit seinem Gefolge vom Bahnhof Kriebethal fort.

    Quelle: Waldheimer Anzeiger, Waldheimer Heimatblatt Nr. 21 vom 21.03.1931

  • 1923

    Überführung der Anstalt in die Zuständigkeit der Justizverwaltung.

  • 1933

    Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten erfolgte die Einordnung in das System der Gewaltherrschaft, fast die Hälfte der Insassen (1703) waren politische Häftlinge.

  • 13.06.1934

    Das Sächsiche Justizministerium überträgt der Strafanstalt Waldheim die Aufgaben einer Sicherungsverwahrungsanstalt. (Zahlen der Inhaftierten)

    (Quelle: Heimat und Welt, Beilage Waldheimer Tageblatt Nr. 12 vom 05.06.1938)

  • 01.02. BIS 02.03.1940

    Abtransport von 235 Patienten aus Heil- und Pflegeanstalt im Rahmen der Organisation T4 in die Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel. Alle Patienten werden vergast.

    Quelle: Psychiatrie in Waldheim von Sonja Schröter, Seite 129- 136

  • 16.04.1945

    Waldheim befindet sich jetzt Mitten im Frontgebiet. Ab jetzt werden vereinzelt Gefangene entlassen.

  • 07.05.1945

    Ab 10 Uhr werden die Gefangenen aus beiden Gefängnissen frei gelassen. Es kommt zu Übergriffen und Plünderungen innerhalb der Stadt Waldheim.

  • 1946

    Vom Juli bis November Nutzung durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland.

  • 1947

    Wieder reguläre Belegung der Anstalt mit Deutschen Inhaftierten (Am 1. Dezember 2430 Inhaftierte.).

  • 03./04.11.1950

    In der Nacht werden von 33 Todesurteilen 23 vollstreckt. 2 starben vorher, bei 8 wird das Urteil in Lebenslänglich umgewandelt.

  • 1967

    Das ehemalige Frauenzuchthaus (außerhalb der Anstaltsmauer) wird dem Gesundheitswesen übergeben (Einrichtung eines psychiatrischen Krankenhauses) und das im Anstaltsbereich befindliche psychiatrische Krankenhaus wird das "Zentrale Haftkrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie" des Strafvollzuges der DDR (Heute Haus 4 - Sozialtherapeutische Abteilung).

  • 1968

    Umbau der Kirche zu einer "Mehrzweckhalle" (Sport, Veranstaltungen, Gottesdienste).

    Umbau des "Neuen Zellenhauses" (heute Haus I) mit überwiegend Hafträumen im 3er-Trakt-System (Kollektiverziehung). Sprengung des "Kuhstalls" (Altes Zellenhaus)

  • 1971

    Bau der "Alten Werkhalle".

  • 1976

    Bau der "Neuen Werkhalle".

  • 1977

    Neues Strafvollzugsgesetz.

  • 1987

    Ausbau der Kirchenorgel und Übergabe an die Lutherkirche in Meißen.

  • 1990

    Übernahme der Anstalt durch das Sächsische Staatsministerium der Justiz.

  • 1991

    Oktober - Gefangenenbestand: 41

  • 1995

    Einrichtung einer Jugendabteilung (Ende 1997 wieder geschlossen). Eröffnung der Sozialtherapeutischen Abteilung (für Gefangene aller sächsischen Anstalten).

    Eröffnung des offenen Vollzuges mit einer Abteilung außerhalb der Anstalt.

  • 2001

    Sanierungsbeginn des großen Hafthauses I ("Neues Zellenhaus - Bremen") und der "Neuen Werkhalle".

  • 2002

    Sanierungsbeginn des Verwaltungsgebäudes und der Umwehrungsmauer.

    Fortsetzung der Sanierung Hafthaus I.

  • 2003

    Sanierungsbeginn Anstaltskirche, Fortsetzung der Sanierung Hafthaus I. Oktober- In der Anstalt wird für Deutschland erstmalig der Strafvollzug von sächsischen Ersttätern konzentriert. Neben der Behandlung Gefangener in der Sozial- therapeutischen Abteilung wird Waldheim die Freiheitsstrafe nur noch an Ersttätern ab einer Mindestverbüßungsdauer von 2 Jahren vollziehen.

  • 2004

    Sanierungsabschluss und Bezug Hafthaus I. Es sind acht räumlich getrennte Haftbereiche mit jeweils 24 Einzel- und einem Dreierhaftraum entstanden.

  • 2005

    Hafthaus II wird aus Brandschutzgründen gesperrt Sanierungsabschluss der Ringmauer der Anstalt nach zwei Jahren Einrichtung einer Seniorenstation für ältere Inhaftierte im Haus I

  • 2006

    Nach vierjähriger Bauzeit wird das sanierte Torhaus an der Dresdener Straße offiziell eingeweiht, einzelne Bauabschnitte wie die Besuchsabteilung und die Torwache waren bereits zuvor in Betrieb gegangen.

  • 2008

    Hafthaus II wird abgerissen.

  • 2009

    Beginn des Neubaus Haus II

  • 2010

    Fertigstellung eines Vater- Kind- Bereichs im Offenen Vollzug

  • 2012

    Übergabe des neu errichteten Hafthauses II

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