Reichenbach bei Waldheim in Sachsen
Reichenbach wurde wie die umliegenden Dörfer durch deutsche Rodungssiedler zwischen 1150 und 1180 gegründet. Durch die Jahrhunderte hat der Ort seinen von der Landwirtschaft geprägten Charakter und seine ursprüngliche Gestalt als Reihendorf mit zwei Seiten erhalten. Die erste urkundliche Erwähnung datiert in das Jahr 1404, als Dietrich von Beerwalde, Besitzer der Herrschaften Kriebstein und Waldheim, vom Markgrafen von Meißen die Gründung eines Augustinerkloster in Waldheim bestätigt bekam. Von 1561 bis ca. 1850, als die Frondienste und die Natu ralzinsabgabe abgeschafft wurden, gehörte Reichenbach zur Herrschaft Ehrenberg. Mit der Einrichtung einer Poststelle in Waldheim im Jahre 1698 entstand damals an der neuen Poststraße von Rochlitz nach Nossen in Reichenbach auch der Gasthof 'Zum Trompeter', der heute noch eine beliebte Einkehr ist. Ab 1766 wurde die Reihenschule eingeführt, die im Jahre 1835 den Bau eines eigenen Schulhauses notwendig machte. Die Entwicklung des Ortes nach dem II.Weltkrieg ähnelt der aller kleineren Dörfer in Ostdeutschland. Grundlegende Veränderungen in der Landwirtschaft beeinflussten die dörfliche Entwicklung. Über die Bildung der LPG 'Gemeinsamer Weg' ging der Weg zu größeren Produktionsbetrieben bis hin zur heutigen Agrargenossenschaft Grünlichtenberg e.G., wovon heute die modernen landwirtschaftlichen Großanlagen an der Peripherie des Ortes zeugen.
Dr. Ulrich Krieger